Arbeitspaket 2: Forschungsdatenmanagement

Forschungsfragen/Schwerpunkte

Dieses Arbeitspaket stellt das Forschungsdatenmanagement nach innen sowie die Datenbereitstellung und somit Impact-Generierung nach außen für KResCo sicher. Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Sammlung und Auswertung von externen Datenbeständen. Dies findet in den Arbeitspaketen 3 - 7 statt, um die jeweiligen Forschungsfragen zu beantworten. Hierbei kann es sich beispielsweise um quantitative Daten, wie Zahlen zur Corona-Infektionen, aber auch qualitative Daten, wie beispielsweise Gesetzestexte handeln. Daneben werden in den einzelnen Arbeitspaketen auch Forschungsdaten wie beispielsweise Interviews, kodierte politische Entscheidungen oder quantitative Umfragewerte erhoben. Um eine hohe konsistente Qualität der aus diesen Daten abgeleiteten Forschungsergebnisse sicherzustellen und den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Nutzung der Daten zu erleichtern, ist die Etablierung eines umfangreichen Forschungsdatenmanagements notwendig.

Hintergrund

Mit ihren “Leitlinien für den Umgang mit Forschungsdaten” hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG ein normatives Rahmenwerk für die Akquise, Verarbeitung und Archivierung von Datenbeständen in der wissenschaftlichen Forschung geschaffen. Dieses sieht bereits während der Projektplanung und Antragstellung eine vorausschauende Konzeption zum Umgang mit den Daten vor. Zudem wird eine allgemeinverfügbare Bereitstellung der Daten und auch Rohdaten für Forscher*innen anderer Disziplinen gefordert.

Ebenso fordert die Europäische Kommission in ihrem Forschungsrahmenprogramm Horizon 2020 die Planung des Forschungsdatenmanagements und die Veröffentlichung der Daten entsprechend der FAIR-Prinzipien. Diese Anforderungen werden im neuen Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe weiter ausgebaut.

Mit der Verfügbarkeit kostengünstiger Systeme zur Verarbeitung und Speicherung großvolumiger Datenbestände sowie der sich verbreitenden Open Data Policy haben die DFG-Leitlinien eine neue Bedeutung gewonnen: Die maschinenlesbare Verfügbarkeit von Forschungsdaten und die Sicherung der Datenqualität sind essentieller Teil des Forschungsmarketings geworden und haben mit dem Open-Data-Gesetz sogar Gesetzeskraft erlangt. Die Relevanz eines Projekts und seine Wirksamkeit gerade in der Sozialforschung hängt entscheidend vom betriebenen Forschungsdatenmanagement und der Bereitstellung der Erkenntnisse in maschinenlesbaren Formaten ab.

Methodik

Zu Beginn von Arbeitspakets 2 wird eine standardisierte Erhebung bei den anderen Arbeitspaketen durchgeführt, um eine Übersicht zu erhalten, welchen Daten im Projekt erhoben und ausgewertet werden. Darauf aufbauend erfolgt das Management der Forschungsdaten.

Für das Forschungsdatenmanagement spielen verschiedene rechtliche Aspekte, wie zum Beispiel die Einhaltung der DSGVO eine Rolle. Die Forschenden werden hierzu mit Vorlagen für die Einwilligungserklärung, Datenschutzhinweise, Datenübergabevereinbarungen und einer Vereinbarung zur gemeinsamen Datennutzung unterstützt.

Ein zentraler Punkt des Forschungsdatenmanagements ist die Ablage der Daten, die Projekt zentral geregelt ist. Gleichzeitig beginnt die Dokumentation der Daten mit Metadaten zu Datensatz, Forschungs-Domäne sowie Methoden. Bereits im Verlauf des Projekts müssen Festlegungen zur Verwertung der Forschungsdaten getroffen werden. Entsprechend den Vorgaben der DFG-Leitlinien und der Scientific Data Policy werden sämtliche Daten, deren Veröffentlichung nichts (Urheberrechte, Datenschutz) entgegensteht, über geeignete Kanäle maschinenlesbar zur Verfügung gestellt.

Abschließend muss dafür gesorgt werden, dass alle Forschungsdaten entsprechend den Regelungen der guten wissenschaftlichen Praxis für mindestens 10 Jahre archiviert werden.

Daneben strebt das Projekt nach der einheitlichen Verwendung verschiedener Forschungsmethoden. Hierzu findet Arbeit in den im Projekt identifizierten „Forschungsdomänen“ statt. Hauptaufgabe der Domänenverantwortlichen ist zentral im Projekt jeweils eine Methodenliste zu pflegen und zu konsolidieren. Weiterhin soll je Domäne ein Datenkurationsprofil für Dateiformate und Metadaten pro Methode und Phase entstehen sowie optional Vorlagen zur Verfügung gestellt werden.

Das Fraunhofer IRB

Die Leitung dieses Arbeitspakets wird vom Fraunhofer IRB durchgeführt.

Der Grundauftrag des Fraunhofer-Informationszentrums Raum und Bau (kurz: Fraunhofer IRB) besteht darin, seine Kunden effektiv und effizient an die erforderlichen Informationen zu führen.

Das Institut verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich Wissenstransfer für Baufachinformationen. Die in diesem Bereich gewonnenen Kompetenzen werden seit vielen Jahren auch anderen Fraunhofer-Instituten angeboten. So hat sich das Fraunhofer IRB innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft als »Wissensdienstleister« etabliert.

Als Kunden werden einerseits Nutzer aus dem gesamten Bau- und Planungssektor angesprochen. Die sorgfältige, verlässliche, neutrale und objektive Informationsaufbereitung und -weitergabe hat dabei im Fraunhofer IRB oberste Priorität. In Verbindung mit der fachlich-inhaltlichen Qualität begründen sie das Alleinstellungsmerkmal des Instituts.

Auf der anderen Seite stehen alle Fraunhofer-Institute und ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die als Kunden und Autoren der Dienstleistungen des Forschungs- und Publikationsmanagements auftreten.

Unterstützt wird das Fraunhofer IRB im Arbeitspaket vom Fraunhofer IAO, Fraunhofer ISI und Fraunhofer INT.

Zusammenarbeit

Das Fraunhofer IRB wird im Arbeitspaket vom Fraunhofer IAO, Fraunhofer ISI und Fraunhofer INT unterstützt. Arbeitspaket 2 bildet die Basis für das methodische Vorgehen für fast alle anderen Arbeitspakete, sodass eine enge Kooperation mit allen anderen Arbeitspaketen stattfindet. Dies schlägt sich vor allem in der vernetzten Arbeit in den Domänen nieder.

Erwartbare Ergebnisse

Im Projekt verwendete und erhobene Forschungsdaten werden anhand einer Data-Governance entlang eines 9-stufigen Forschungsprozesses gemanagt, um eine hohe Qualität und Interoperabilität sicherzustellen. Hiermit soll eine einfache und gute Nutzbarkeit für die Forschenden sichergestellt werden. Soweit möglich, werden die Daten nach Projektende inklusive einer umfangreichen Dokumentation entsprechend den FAIR-Prinzipien veröffentlicht.

Die Ergebnisse aus Arbeitspaket 2 “Forschungsdatenmanagement” werden zum einen für wissenschaftliche Publikationen verwendet. Weiterhin fließen die Ergebnisse in die zentralen Services für die Institute zum Forschungsdatenmanagement mit ein. Auch werden sie verwendet, um neue Projekte zu akquirieren.

Weitere Inhalte

Arbeitspaket 1

Projektmanagement

Arbeitspaket 3

Politische Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie

Arbeitspaket 4

Wirtschaft und Gesellschaft

Arbeitspaket 5

Bilaterale Innovationsnetzwerke

Arbeitspaket 6

Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr

Arbeitspaket 7

Anwendungsorientierte Forschung

Arbeitspaket 8

Handlungsempfehlungen