Arbeitspaket 6: Bevölkerungsschutz und Gefahrenabwehr

Forschungsfragen/Schwerpunkte

Das Arbeitspaket betrachtet organisationale Lern- und Innovationsprozesse im Krisenmanagement im Zuge der COVID19-Pandemie. Ziel der Untersuchung ist es, ausgewählter Organisationen aus folgenden europäischen Ländern zu analysieren:

  • Österreich
  • Italien
  • Schweden
  • Deutschland
  • Schweiz

Dabei wird die Bewältigung der Corona-Krise in ihren Regionen bzw. Ländern untersucht. Im Fokus der Gespräche mit Experten der Organisationen stehen dabei Kompetenzen sowie »good practices« bzw. besonders innovative Ansätze der Krisenbewältigung. Die Ergebnisse des Projektes sollen einen direkten Mehrwert für die Praxis im Umgang mit künftigen Risiken und Krisen bieten.

Hintergrund

Das Arbeitspaket adressiert Akteur*innen im Bereich Gefahrenabwehr auf Ebene der Verwaltungen und Einsatzorganisationen. Die Basis bilden der in Arbeitspaket 2 entwickelte Rahmen sowie die detaillierten methodischen Hinweise. Leitfragen zur Untersuchung sind:

1. Lernprozesse: Was haben die betrachteten Organisationen im Verlauf der Krisenbewältigung gelernt?

2. Resilienz: Welche Fähigkeiten, Erfahrungen und Ressourcen haben zur Resilienz der Organisation besonders beigetragen? Welche Kompetenzen waren vor der Krise bereits vorhanden bzw. wurden während der Krise erst neu aufgebaut?

3. Kooperationen: Welchen Beitrag leistet das Zusammenspiel verschiedener Organisationen zur erfolgreichen Krisenbewältigung? Was sind die Bedingungen für erfolgreiche Zusammenarbeit?

Diese Analysen dienen als Grundlage für die Formulierung von Handlungsempfehlungen im Bereich der Gefahrenabwehrsysteme.

Methodik

1. Schritt: Festlegung des Analyserasters

Basierend auf Vorarbeiten der beteiligten Institute werden die zu betrachtenden Länder ausgewählt. Hieraus erfolgt eine Kartierung des Forschungsfeldes. Notwendige Zugänge werden ermittelt und etabliert. Das Ergebnis dieses Schrittes besteht in der allgemeinen Beschreibung der Bevölkerungsschutz- und Gefahrenabwehrsysteme in den Zielländern.

2. Schritt: Qualitative Interviewstudie mit ausgewählten Expert*innen in den Zielländern. Das Sampling orientiert sich an den Verwaltungs- und Gefahrenabwehrsystemen.

Auf den Vorarbeiten des ersten Schritts werden Expert*innen zu ihren Erfahrungen im Rahmen der Covid-19-Pandemie befragt. Die Arbeiten umfassen die Ableitung des Interviewleitfadens, die Durchführung, Transkription und Analyse der geführten Interviews.

3. Schritt Aufbereitung der Ergebnisse

Aus den vorangegangenen Schritten werden die Ergebnisse zusammengefasst und miteinander verglichen. Diese werden mit dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik verglichen. Hieraus werden wissenschaftliche Publikationen vorbereitet und bei Konferenzen und/oder in einschlägigen Zeitschriften veröffentlicht.

Das Fraunhofer IAO

Wie arbeiten und leben Menschen in Zukunft? Zu dieser und ähnlichen Fragen forschen Wissenschaftler*innen am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und bringen ihre Erkenntnisse ergebnisorientiert in die Anwendung. Die Expert*innen gestalten das Zusammenspiel von Mensch, Technik und Organisation ganzheitlich und kundenindividuell. Das Fraunhofer IAO unterstützt Unternehmen und Institutionen, Potenziale neuer Technologien zu erkennen, diese gewinnbringend einzusetzen und attraktive Zukunftsmärkte zu erschließen. Das Forschungsinstitut kooperiert eng mit dem Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart. Beide Institute beschäftigen rund 650 Mitarbeiter*innen und verfügen über gut 15 000 m2 an Büroflächen, Demonstrationszentren, Entwicklungs- und Testlabors.

Erwartbare Ergebnisse

Während der Krise waren vor allem die Gefahrenabwehrsysteme auf strategischer Ebene gefordert. Es stellt sich die Frage, wie die unterschiedlichen Bevölkerungsschutzsysteme die Krise bewältigten. Ziel ist es, erste Grundlagen für zukünftigen Innovations- und Forschungsbedarf zu leisten. Außerdem werden die Auswirkungen und Reaktionen der Gefahrenabwehrsysteme der Länder Schweden, Italien, Schweiz, Österreich und Deutschland miteinander verglichen, um so Aussagen über unterschiedliche Herangehensweisen, mögliche Best-Practices oder Verbesserungspotentiale auszuarbeiten.

Weitere Inhalte

Arbeitspaket 1

Projektmanagement

Arbeitspaket 2

Forschungsdatenmanagement

Arbeitspaket 3

Politische Entscheidungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie

Arbeitspaket 4

Wirtschaft und Gesellschaft

Arbeitspaket 5

Bilaterale Innovationsnetzwerke

Arbeitspaket 7

Anwendungsorientierte Forschung

Arbeitspaket 8

Handlungsempfehlungen